Zwischen den Zeilen

Geschrieben von Samir

Die Worte fallen, lautlos, wie Asche auf weißes Pergament.

Sie brennen nicht, sie flüstern.

Ein Hauch von Bedeutung, ein Echo, das zwischen den Zeilen verhallt.

Was war zuerst? Der Gedanke oder das Wort?
Eine Frage, die wie ein Schatten zwischen den Buchstaben wandert.
Der Stift berührt das Papier, als wisse er, was er sagen will.
Doch die Hand zögert, denn wer kann sicher sein,
dass das Geschriebene nicht auch den Schreibenden verändert?

Es gibt ein Geheimnis in jedem Satz.
Eine Stille zwischen den Lettern, die lauter spricht als die Sprache selbst.
Die wahre Geschichte steht nicht in den Wörtern,
sondern in dem Raum dazwischen, wo die Bedeutung atmet.

Manchmal frage ich mich, ob das Universum ein Buch ist.
Jede Sternenkonstellation eine Metapher,
jede Nacht eine Zeile, die von Dunkelheit eingerahmt ist.
Und wir? Wir sind nur Leser, die sich fragen,
ob sie das Kapitel selbst schreiben oder ob es längst geschrieben ist.

Doch vielleicht ist es nicht wichtig, die Antwort zu kennen.
Vielleicht reicht es, eine Seite zu berühren,
zu spüren, wie sich der Text unter den Fingern bewegt.
Denn solange wir lesen, solange wir schreiben,
leben wir zwischen den Zeilen.


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